18. Dezember 2018

Freue dich, Christkind kommt bald…

Wer feiert mit wem und wo? Wie bekommen wir alle Familien und Traditionen unter einen Hut ohne, dass sich keiner auf den Fuss getreten fühlt? Was soll ich wem nur schenken? Oder: Bin ich schon wieder alleine? Habe ich mein Liebesglück auch dieses Jahr nicht gefunden, das Weihnachten so anders hätte erscheinen lassen? Wie überlebe ich nur die Feiertage? PUUH! Eigentlich stehen der November und Dezember in vielen Kulturen für die Stille Zeit.

Der Herbst ist bald vorüber und der Winter nähert sich mit schnellen Schritten. Es fallen die ersten Schneeflocken. Die Nächte werden sternenklar und klirrend kalt. Die Erde schläft und die Natur ruht. Es ist die Zeit inne zu halten, uns zu versammeln und die dunkle Jahreszeit zu nutzen, um zur Ruhe zu kommen und uns neu zu ordnen. Hmmm, schwierig. Viele eilen von Apéro zu Apéro, Weihnachtsmärkte werden im Marathon abbesucht und der Chef würde gerne noch ein neues Projekt anreissen. Es ist die Zeit in der ich in meiner Coaching-Praxis die meisten Klienten habe. Die Dunkelheit und Kälte setzt den einen zu. Themen, die das ganze Jahr schon schwer wiegen, sind kaum mehr zu tragen. Unruhe kommt auf, der Herkunftsfamilie nicht ausweichen zu können. Oder es kommen solche, die nur noch vor allem wegrennen wollen.

Wieder ist ein Jahr um! Wieder haben sich die Wünsche nicht erfüllt! Wieder keinen Schritt weiter und immer noch am Rad drehen! Hier meine Einladung dich auf die Stille Zeit einzulassen: Atme die kalte Luft ein. Geniesse ihre Reinheit. Atme aus und stelle dir vor, wie alles was du nicht gebrauchen kannst aus dir hinausfliesst. Gehe Schritt für Schritt. Tue nichts anderes. Nimm deine Fusssohlen auf dem Boden war. Nimm den Boden wahr auf dem du gehst. Wende deinen Blick der Natur zu , den Bäumen, dem Wald. Atme ein, nimm die Gerüche des Waldes wahr. Atme aus und lass alles los, was dich belastet. Schaue zum Himmel. Lass Regentropfen auf dein Gesicht rieseln. Fange Schneeflocken mit dem Mund. Geh Schritt für Schritt. Atme ein und atme aus.

Jon Kabat-Zinn schreibt in „Im Alltag Ruhe finden“: Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen. Diese Art der Aufmerksamkeit steigert das Gewahrsein und fördert die Klarheit sowie die Fähigkeit, die Realität des gegenwärtigen Augenblicks zu akzeptieren. Sie macht uns die Tatsache bewusst, dass unser Leben aus einer Folge von Augenblicken besteht. Wenn wir in vielen dieser Augenblicke nicht völlig gegenwärtig sind, so übersehen wir nicht nur das, was in unserem Leben am wertvollsten ist, sondern wir erkennen auch nicht den Reichtum und die Tiefe unserer Möglichkeiten zu wachsen und uns zu verändern…

Achtsamkeit ist eine einfache und zugleich hochwirksame Methode, uns wieder in den Fluss des Lebens zu integrieren, uns wieder mit unserer Weisheit und Vitalität in Berührung zu bringen. In diesem Sinne wünsche ich dir stille und achtsame Momente.

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